Zu Gast am Hofe zu Lichtenstein

-Menübeispiel aus dem Lichtensteiner Küchenbuch vom 14. Oktober 1720- Der folgende Auszug aus dem Küchenbuch des Grafen Otto Wilhelm von Schönburg-Lichtenstein (1678–1747) gibt einen kleinen Einblick in die barocke Tafelkultur des frühen 18. Jahrhunderts. Herrschaft und Dienerschaft speisten dabei getrennt, und zwar nicht nur in verschiedenen Räumen, sondern auch zu unterschiedlichen Uhrzeiten. Das Hofpersonal nahm seine Mittagsmahlzeit je nach Rang beispielsweise bereits um 11 Uhr am Kammertisch oder schon um 10 Uhr am Beitisch ein. Hochgräfliche Taffel[verm. die Tafel derjungen Herr...
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Die Pfarrei von Oberwinkel und das Kloster Remse im Jahre 1533

-Katholisch in Lehre, Leben und Zeremonien- Im Jahr 1533 besuchten mehrere kurfürstlich-sächsische Pfarrer und Gelehrte die Kirche Oberwinkel. Ihr Urteil über die geistlichen Zustände war vernichtend und bindend, denn seit 1495 waren die ernestinischen Kurfürsten von Sachsen auch Vögte des Klosters Remse, zu dem die Pfarrei, das Dorf und die Mühle Oberwinkel (heute Glänzelmühle) gehörten. Vorausgegangen war ein langjähriger Streit mit den Herren von Schönburg, die letztlich auf ihre Vogtei über Remse im Tausch gegen mehrere Dörfer verzichteten. Während der sächsische Kurfürst Friedrich III...
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Vorreiter in der Frauenbewegung?

Die Ausbildung von Frauen in den Schönburgischen Herrschaften des 19. Jahrhunderts Wie bereits hinlänglich bekannt sein dürfte, war es im ausgehenden 19. Jahrhundert nur wenigen Frauen vergönnt, einen Beruf zu erlernen. Nur unter größten Schwierigkeiten war es ihnen überhaupt möglich, eine gymnasiale Ausbildung, geschweige denn ein Studium zu absolvieren. So etwas war ungeheuerlich und nahezu verpönt. Die wissenschaftlich-akademische Welt war den Männern vorbehalten. Gegner des Frauenstudiums argumentierten scheinbar vorrangig wissenschaftlich-biologisch. Hierbei sei nur die am meisten ve...
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„Man hat sich sehr behutsam aufzuführen“

Die Geschichte der Grafen und Fürsten von Schönburg im Muldental! Wir begeben uns zunächst in das Jahr 1700. Ganz Sachsen ist von den Wettinern besetzt! Ganz Sachsen? Naja, fast! Bis auf ein kleines Territorium in Südwestsachsen, das immer noch Widerstand leistet! Es handelt sich um die Schönburgischen Herrschaften – eines der ältesten Territorien Mitteldeutschlands und eines der wenigen, das seine Eigenständigkeit bis ins 18. Jahrhundert hinein bewahren konnte. Inmitten Kursachsens an der Zwickauer Mulde zwischen Zwickau und Chemnitz gelegen, war das kleine Schönburgische Land mit wei...
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Gersdorf, der Geburtsort der Zuckertüte!

Ein persönlicher Bericht von Bürgermeister Erik Seidel Bis etwa 2010 stritten sich Jena und Dresden, wer denn die Geburtsstadt der Zuckertüte sei. Es gab schriftliche Ersterwähnungen von 1817 und 1820. Dann nahm ein Hamburger Ex – Lehrer ihnen die Hoffnung auf den süßen Titel. Der Schulanfangsforscher Hans – Günter Löwe entdeckte eine noch ältere schriftliche Quelle: Der Pfarrersohn Karl – Gottlieb Brettschneider aus Gersdorf (bei Zwickau) schrieb 1782 in seinen Erinnerungen, dass er zum Schulanfang vom Schulmeister eine Zuckertüte erhielt. Er fand das deshalb erwähnenswert, weil er sein...
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Das Projekt Schönburg History

Liebe Besucher und Besucherinnen, Sie meinen ihre Familie lebte schon immer in Sachsen, wenn sie aus Glauchau, Waldenburg, Lichtenstein oder Hartenstein stammt? Dann unterliegen Sie einem kleinen Irrtum, denn diese Städte gehörten bis vor 250 Jahren noch gar nicht zu Sachsen. Ja, und falls Sie zufällig aus anderen Orten wie Rochlitz, Chemnitz, Zwickau, Leipzig oder Dresden kommen, dann können wir nur sagen: Herzlich Willkommen im Ausland! Herzlich Willkommen im Schönburger Land! „Schönburg? Wer sind denn diese #SCHOENBURGER?“ werden einige von Ihnen jetzt vielleicht fragen. Und andere werden ...
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Interview mit Frau Dr. Alexandra Thümmler und Herrn Dr. Patrick Bochmann

Dr. Alexandra Thümmler
sowie Herrn Detlef Apolinarski vom Regionalmanagement (LEADER-Region Schönburger Land). Frau Dr. Thümmler und Herr Dr. Bochmann, Sie sind beide Vorsitzende von Geschichtsvereinen in unserer Region. Wie sind Sie zum Verein gekommen und was treibt Sie an, sich für diesen Verein so zu engagieren? Dr. Thümmler: Das ist einfach erklärt. Seit meinem 16. Lebensjahr beschäftige ich mich mit der Schönburgischen Geschichte, habe zunächst als Gästeführerin in Waldenburg angefangen, war von den Schlössern und Gärten sehr fasziniert und bin darüber dann nach meinem Abitur im Jahre 1999 zum Studiu...
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