-Hofrat und Kammersekretär Christian Wilhelm Walther (1723-1792)-
Ein Beitrag von Alexandra Thümmler, Geschichtsverein Waldenburg e. V.
Vor 300 Jahren, am 26.10.1723, wurde in Oberlungwitz der schönburgische Rat und Kammersekretär Christian Wilhelm Walther (1723–1792) geboren. Nach seinem Studium an der Universität Leipzig kam der gelernte Jurist nach Waldenburg, wo er zwischen 1757 und 1763 eine Stellung als Kammersekretär bei Graf Albert Karl Friedrich von Schönburg (1710-1765) antrat. Nach dem frühen Tod des Grafenpaars (Gräfin Karoline verstarb bereits im Jahre 1763, Graf Friedrich im Jahre 1765), wurde eine Vormundschaftsregierung für deren verwaisten Sohn, den siebenjährigen Grafen Otto Carl Friedrich (1758-1800, ab 1790 Reichsfürst) gebildet. Hofrat Walther kümmerte sich in dieser Zeit um die Erbschafts- und Vormundschaftsangelegenheiten, vermittelte zwischen den Vormündern in Rochsburg und Hartenstein und sorgte vermutlich auch dafür, dass der junge Graf, dem Wunsch seines Vaters gemäß, am pietistischen Hof des Grafen Heinrich XXIII. von Reuß-Köstritz (1722-1787) (apanagierte Linie) erzogen wurde. Nach dem Regierungsantritt Otto Carl Friedrichs im Jahre 1779 erhielt er das Prädikat eines Wirklichen Hofrats und kaufte am 10. April 1783 ein Wohnhaus mit Garten in der Gasse Hinter den Höfen am sogenannten Schössergraben, mit Blick auf das Schloss und die Altstadt. Er war nie verheiratet, verstarb am 8. Februar 1792 hochgeachtet im Alter von 68 Jahren in Glauchau und wurde vier Tage später in Waldenburg auf das ehrenvollste abends mit 50 Fackeln mit einer zahlreichen Begleitung auf dem hiesigen Gottesacker zur Ruhe gebracht. Seine herausragende Stellung unter den schönburgischen Dienern und Beamten verdeutlicht die Tatsache, dass Fürst Otto Carl Friedrich ihm zu Ehren sogar ein Denkmal im neuangelegten Grünfelder Park nahe dem Elisensee errichten ließ. Er ist bisher der einzige bekannte schönburgische Beamte, dem eine solche Ehre zu Teil wurde.
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