Sächsischer Landespreis für Heimatforschung 2020

Wir freuen uns sehr, dass beim diesjährigen Landespreis für Heimatforschung auch zwei Studien zur Schönburgischen Geschichte mit einem Preis gewürdigt wurden und gratulieren an dieser Stelle erst einmal recht herzlich den beiden Autoren, Frau Maria Fleischer und Dr. Patrick Bochmann.

Einen der drei Schülerpreise, dotiert mit 500 Euro, erhielt Maria Fleischer (Foto rechts) für ihre Facharbeit:

„Langenchursdorf und die Stephan´sche Auswanderung“,
Facharbeit im Schuljahr 2019/2020 in der Sekundarstufe II (Fach Geschichte) am Europäischen Gymnasium Waldenburg, betreut durch die Fachlehrerin Frau Dr. Gabriele Kreher.

In den Jahren 1838/39 wanderten ca. 700 sogenannte Altlutheraner aus Sachsen und den angrenzenden Thüringischen Herzogtümern unter Führung des Dresdener Pfarrers Martin Stephan nach Nordamerika aus. Einige der Kleriker, die diese Auswanderung mit initiierten, und später tragende Rollen in der Auswanderergemeinschaft übernahmen, stammen aus dem Heimatort der Autorin, Langenchursdorf, und der näheren Umgebung. In ihrer Arbeit beleuchtet sie die Ausgangssituation hier am Rande des „Muldentals“ und zeigt, welche Gründe für die Auswanderung eine Rolle spielten. Weiterhin ist der Ablauf der Auswanderung selbst Gegenstand der Arbeit, sowie die Entwicklung der Auswanderergemeinde am Zielort in Missouri/USA. Es werden dabei die Lebenslinien prominenter Auswanderer wie z. B. des in Langenchursdorf geborenen Pfarrers C. F. W. Walther, des späteren *Gründers der Missouri-Synode, ebenso nachgezeichnet wie die des Paläontologen Johann Traugott Sterzel oder des einfachen Langenchursdorfer Bauern Johann Michael Schüßler.


Ausgezeichnet mit einer von fünf Ehrenurkunden wurde Dr. Patrick Bochmann für seine Biographie:

Altes neu entdeckt. Das Leben und Werk von Hugo Colditz. Lichtensteins berühmter Stadthistoriker, Lichtenstein 2019.
Der Volksschullehrer Hugo Colditz (1857–1933) zählt zu den bedeutendsten Geschichtsschreibern unserer Region. Zu seinen Lebzeiten veröffentlichte er allein fünf Monographien sowie mehr als 100 Aufsätze und Artikel zur Geschichte der Stadt Lichtenstein-Callnberg und der Schönburgischen Herrschaften. Dabei konnte er auf Quellenmaterial zurückgreifen, das heute teilweise verloren ist, weshalb seine zahlreichen Schriften inzwischen selbst als historische Quellen gelten. Da jene jedoch  einzeln in Zeitungen und Zeitschriften publiziert wurden, sind auch sie heute nur noch schwer zugänglich. Dieser Umstand, der die historische Forschung zu den Schönburgischen Herrschaften bisher erschwerte, konnte nun mit der erstmaligen Veröffentlichung des Gesamtwerkes von Hugo Colditz  behoben werden. Erklärtes Ziel des Buches ist es dabei, Colditz` Forschungen für die Nachwelt zu bewahren und sowohl der Bevölkerung als auch der Geschichtswissenschaft besser zugänglich zu machen. Darüber hinaus kommt auch die Lebensbeschreibung der facettenreichen historischen Persönlichkeit von Hugo Colditz nicht zu kurz. Das Buch beleuchtet nicht nur seinen Lebensweg und seine Lebenswelt in Lichtenstein, sondern gibt auch vielfältige Einblicke in die Bildung und Arbeit der Volkschullehrer im 19. Jahrhundert.

Näheres zur Preisverleihung erfahren Sie unter: https://www.medienservice.sachsen.de/medien/news/242637



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