Die vorliegende Übersicht von Theodor Schön stammt bereits aus dem Jahre 1910 und gibt einen groben Überblick über die Linien des Hauses Schönburg. Begleitend dazu soll an dieser Stelle ein kurzer Einblick in die Hintergründe der Schönburgischen Erbteilungen gegeben werden.
Das Haus Schönburg, welches im Mittelalter vermutlich aus der Reichsministerialität hervorgegangen war, zählte bis in das 17. Jahrhundert zum Stand der Reichsherren. Im Jahre 1700 erfolgte schließlich die Erhebung in den Reichsgrafenstand sowie im Jahre 1790 die Erhebung der sogenannten Oberen Linie in den erblichen Reichsfürstenstand. Damit gehört das Haus bis heute zum deutschen Hochadel.
Im Laufe des Mittelalters bildeten sich zunächst eine deutsche und eine böhmische Hauptlinie heraus. Während die böhmische Linie jedoch bereits im 16. Jahrhundert ausstarb, besteht die deutsche Hauptlinie bis heute fort. Doch auch in dieser Linie kam es zu vermehrten Teilungen. Während viele Fürstenhäuser im Laufe der Frühen Neuzeit sogenannte Primogenitur-Ordnungen in ihren Herrschaften erließen und damit nur die erstgeborenen Söhne zu Haupterben machten, führte die Angst vor dem Aussterben in vielen reichsherrlichen und reichsgräflichen Häusern zur Aufteilung des Besitzes unter allen gleichberechtigten Söhnen. Auch im Haus Schönburg wurde daher keine Primogenitur-Ordnung eingeführt. Das Haus teilte sich stattdessen in die Hauptlinien Waldenburg und Penig, welche nach geografischen Aspekten auch als Obere und Untere Linie bezeichnet wurden. Die Obere Linie lag dabei vorrangig im Bereich des Erzgebirges, während die Untere Linie im Tal der Zwickauer Mulde zu verorten war. Beiden Linien wurden die folgenden Herrschaften zugeordnet:
- Obere Linie (bei Th. Schön bezeichnet als Hauptlinie Waldenburg):
Hartenstein
Stein (ursprünglich Teil der Herrschaft Hartenstein, seit 1702 eigenständig)
Lichtenstein
Waldenburg
2. Untere Linie (bei Th. Schön bezeichnet als Hauptlinie Penig):
Hinterglauchau
Forderglauchau (im 18. Jh. aufgeteilt zwischen Wechselburg und Penig)
Mittelglauchau (bis 1729)
Wechselburg
Penig
Rochsburg (im 18. Jh. zeitweilig zu Hinterglauchau)
Remse (im 18. Jh. zeitweilig zu Hinterglauchau)
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Die Stammtafel (Linienübersicht) wurde uns freundlicherweise von Robby Joachim Götze (Museologe im Schloss Hinterglauchau) zur Verfügung gestellt. Dafür bedanken wir uns an dieser Stelle.