Ein Fachwerkgebäude wandelt sich zu einem multifunktionalen Wohngebäude

Familie Fries ist eine Familie, die man durchaus als Pferdeenthusiasten bezeichnen kann. Sie suchte ein geeignetes Domizil, um ihre sehr speziellen persönlichen Wohnwünsche umzusetzen und fanden es in Limbach-Oberfrohna.

Das Projekt wurde quasi mit einem Neustart realisiert, denn in Lichtenstein hatte die Familie kurz vorher ein anderes Eigenheim saniert und bezogen. Dieses wurde zugunsten des neuen Fachwerkgebäudes verkauft und dann begann der Umzug nach Dürrengerbisdorf.

Die Liebe zu den Tieren ist wie bei einem Virus, der ein positiv befällt und nicht mehr loslässt und die Lebensbiografie somit ganz entscheidend prägt. Pferde spielten dabei eine entscheidende Rolle. Die Liebe zu den Pferden ist aber nicht die einzige der Familie. Der Hund Winni und vier Katzen behüten das Anwesen. Zu erwähnen ist, dass der Vorbesitzer des Hofes sich einen Nachfolger wünschte, der gerade diese Leidenschaft -oder die Liebe zu Pferden -mitbringt.
Ansicht vom Hof, Pferdeboxen im Hau

Der Vierseithof

Die Hofanlage wurde urkundlich zum ersten Mal um 1840 erwähnt und baulich als eine zeit- und regionaltypische Anlage errichtet. Das Besondere an dem aktuell sanierten Haus ist, es besitzt im Erdgeschoss auch einen Stall für 2 Pferde.

Herr Fries: Wie kamen Sie zu der Idee, sich das Projekt fördern zu lassen?

„Hier hat der Planer Herr Markert (Büro für Baudenkmalpflege) gewusst, dass es evtl. Möglichkeiten über die neue Förderperiode LEADER 2014-2020 im Schönburger Land gibt. Unsere Familie hat dann den Kontakt zur Regionalmanagerin Frau Dr. Kruse gesucht. Gemeinsam mit unserem Planer haben wir dann einen qualifizierten Projektantrag auf Förderung gestellt.“

Dieser Antrag ist vom zuständigen Gremium, dem Koordinierungskreis am 16.12.2015 dann auch positiv bewertet worden.

Rückseite des Vierseithofes mit Natursteinen und Fachwerk

Entstanden ist ein Gesamtobjekt, das einer durchdachten ökologischen Planung folgt. Eingebaut wurden eine moderne Brauchwasseranlage, eine Gastherme und Baustoffe mit niedriger Energiebilanz wie Lehm, Stroh und Holzprodukte. Einen eigenen Brunnen besaß der Vorbesitzer bereits. Im Innenhof hat die Familie ebenso viel Wert auf historische Authentizität gelegt und ein spezielles Pflaster verlegen lassen. Viele der Arbeiten hat der Bauherr selber vorgenommen bzw. diese unterstützt. Das Ergebnis und die Wohnqualität sprechen für sich. In den Wohnetagen sind Altes und Neues harmonisch miteinander kombiniert. Das Erdgeschoss ist z. B. völlig aus Stein und in den Obergeschossen dominiert die Bauweise mit Lehm.

Herr Fries: Hat sich ihr Umzug aufs Land aus heutiger Sicht gelohnt?

Der Umzug hatte Vorteile aber auch einen Nachteil. Positiv ist, dass die 17 jährige Tochter nun eine eigene Wohnung im Gebäude vis-á-vis des Vierseitensembles hat. Wermutstropfen ist, dass der Breitbandausbau nicht vorankommt. Hier ist die Familie auf eine Funkverbindung angewiesen. Das Datenvolumen von 5 GB für schnelles Internet, pro Monat wohlgemerkt, ist durch berufliche und schulische Arbeiten, wie Recherchen im Internet, wie in diesem Monat am 09.Mai 2017, schnell aufgebraucht. Das Abholen von E-Mails wird zur Geduldsaufgabe. Hier besteht also immer noch großer Handlungsbedarf, mehr in Sachen Breitbandausbau für den ländlichen Raum zu tun.

Familie Fries ist sich sicher: „Wir waren voll überzeugt und haben bewusst neu angefangen. Dabei hatte unser rotes Gebäudeensemble eine hervorragende Ausgangsbasis mit einem integrierten Pferdestall und einer angrenzenden Pferdekoppel, die wichtig waren. Es war bei allem ein Kraftakt und nicht immer einfach, aber es hat sich mehr als gelohnt, das Anwesen nun vollständig zu reaktivieren und damit zu bewohnen.“

Wir bedanken uns für das nette Gespräch und fahren anschließend bewundernd die kleine Allee, mit  PferdepflegeHimalaya-Birken bepflanzte Einfahrt, hinunter.

Birkenallee, Himalayabirken